Therapeutisches Klettern in Augsburg
Gezielte Bewegung an der Kletterwand: für mehr Kraft, Balance und ein neues Körpergefühl. Nicht als Sport, sondern als effektive Therapie.
Therapeutisches Klettern: Kontrolle gewinnen, Vertrauen stärken
Klettern fordert den ganzen Körper, aber auch den Kopf. Es verlangt Koordination, Körperspannung, Mut und Bewegungsgefühl. Genau das macht es so wertvoll in der Therapie.
Therapeutisches Klettern nutzt die Prinzipien des vertikalen Bewegens gezielt, um Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Stabilität zu verbessern. Es ist kein sportliches Abenteuer, sondern ein bewusst eingesetztes physiotherapeutisches Instrument mit erstaunlicher Wirkung.
Bei Sport Sheds Physio setzen wir therapeutisches Klettern dort ein, wo herkömmliche Übungen nicht weiterkommen und die Wand neue Impulse liefert. Auch in der Kinder Therapie ist das therapeutische Klettern/Bouldern das ideale Instrument, um spielerisch zu therapieren, ohne dass es dem kleinen Patient bzw. der kleinen Patientin langweilig wird und er/sie den Sinn veliert.
Was ist therapeutisches Klettern?
Beim therapeutischen Klettern geht es nicht um Geschwindigkeit oder Höhe, sondern um gezielte Bewegungssteuerung in der Vertikalen.
Durch das Greifen, Stützen, Verlagern und Halten in verschiedenen Positionen wird der Körper in funktionelle Bewegungsmuster gebracht, unter kontrollierter Belastung, in bewusst gewählten Schwierigkeitsgraden.
Die Therapie erfolgt an einer Kletterwand mit individuell gesetzten Griffen. Der Therapeut oder die Therapeutin gibt Impulse, wählt die Routen, korrigiert Bewegungsabläufe, immer abgestimmt auf das Ziel: mehr Körperkontrolle, mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mehr Bewegungsqualität.
Warum hilft therapeutisches Klettern?
Klettern aktiviert nahezu alle Muskelgruppen gleichzeitig und funktionell. Es fordert Kraft und Beweglichkeit, vor allem aber: Körperspannung, Koordination und Stabilität.
Anders als bei Übungen am Boden muss der Körper im Raum organisiert werden, oft in ungewohnten Winkeln. Das schult die Tiefensensibilität, verbessert das Gleichgewicht und trainiert gezielt die Rumpfstabilität.
Kletterbewegungen sind fließend, mehrdimensional und abwechslungsreich. Sie motivieren, fordern, machen Spaß. Genau das ist oft der Schlüssel zur Veränderung: Weg vom passiven Üben, hin zum aktiven Erleben.
Klettern hilft:
- Muskeln funktionell zu kräftigen
- Gelenke sanft zu mobilisieren
- Bewegungsängste zu überwinden
- Haltung und Körperspannung zu verbessern
- Koordination und Gleichgewicht zu fördern
- mentale Blockaden zu lösen und Selbstvertrauen aufzubauen
Nicht zuletzt macht es einfach Spaß. Und das wirkt sich positiv auf Therapieerfolg und Motivation aus.
Ursprung und Entwicklung
Das therapeutische Klettern entwickelte sich in den 1990er-Jahren aus der Kombination von Klettersport und funktioneller Bewegungstherapie. Ursprünglich im neurologischen und psychomotorischen Bereich eingesetzt (z. B. bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen), fand es schnell auch Anwendung in der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportphysiotherapie.
Heute wird es in vielen Rehakliniken und modernen Physiotherapiepraxen als ergänzende Therapieform angeboten. Besonders in der Schweiz und in Deutschland hat sich das therapeutische Klettern etabliert, auch dank wissenschaftlicher Studien, die seine Wirksamkeit belegen.
Typische Beschwerden & Anwendungsgebiete
Therapeutisches Klettern eignet sich für eine Vielzahl an Beschwerden, vor allem dann, wenn klassische Übungen zu einseitig oder wenig motivierend sind. Bei Kindern ist es die ideale Therapieform, da spielerisch und mit Spaß dabei bleiben. Anwendungsgebiete sind u. a.:
- Rückenschmerzen, insbesondere bei Instabilität im Lenden- oder Brustbereich
- Schulterprobleme (Impingement, Instabilität, muskuläre Dysbalancen)
- Haltungsschwächen und muskuläre Ungleichgewichte
- Bewegungseinschränkungen nach Operationen oder Unfällen
- neurologische Störungen mit Koordinations- oder Gleichgewichtseinbußen
- Skoliose und Haltungsskoliosen
- motorische Entwicklungsverzögerungen (z. bei Jugendlichen)
- psychische Blockaden, Ängste, mangelndes Körpergefühl
Auch in der Sportphysiotherapie hat sich das therapeutische Klettern bewährt, etwa zur gezielten Rumpfstabilisierung oder zur Schulung komplexer Bewegungsmuster nach Verletzungen.
So läuft die Behandlung ab
Die Therapie beginnt mit einer Analyse: Welche Bewegungseinschränkungen bestehen? Welche Muskelgruppen sind unter- oder überaktiv? Wie gut funktionieren Balance, Körperspannung und Bewegungsübergänge?
An der Kletterwand werden anschließend gezielt Griffe gesetzt, angepasst an Ziel, Einschränkung und Belastbarkeit.
Es folgen funktionelle Bewegungsaufgaben wie:
- diagonales Greifen und Verdrehen
- wechselseitiges Stützen und Verlagern des Gewichts
- gezielter Einsatz von Beinen, Hüfte und Rumpf
- Stabilisierung in asymmetrischen Haltungen
- Koordination von Atem und Bewegung
Der Therapeut oder die Therapeutin begleitet, sichert und gibt gezielte Korrekturen. Die Belastung lässt sich individuell dosieren, von statischem Halten bis zu komplexen Bewegungssequenzen.
Was macht therapeutisches Klettern bei Sport Sheds Physio besonders?
Wir bei Sport Sheds Physio nutzen die Kletterwand nicht als Gimmick, sondern als vollwertiges therapeutisches Werkzeug.
Unsere Therapeuten und Therapeutinnen verfügen über eine fundierte Ausbildung in funktioneller Bewegung, Training und Rehabilitation. Die Kletterwand ist nahtlos in unser Therapiekonzept integriert und wird gezielt eingesetzt, wenn klassische Übungen an ihre Grenzen stoßen.
Besonders bei Beschwerden, die mit Haltung, Instabilität oder fehlender Körperspannung zu tun haben, kann Klettern genau das Richtige sein.
Und: Die Wand lügt nicht. Wer klettert, bekommt sofort Rückmeldung über Kraft, Koordination und Kontrolle. Diese Ehrlichkeit nutzen wir therapeutisch. Klar, direkt, effektiv.
Abrechnung & Rezept
Therapeutisches Klettern ist eine Methode innerhalb der Krankengymnastik. Es kann also im Rahmen eines klassischen physiotherapeutischen Rezepts durchgeführt werden, z. B. unter „KG“ oder „KGG“, je nach Zielsetzung.
In Einzelfällen ist auch die Abrechnung über Präventionsprogramme oder als Selbstzahlerleistung möglich, z. B. bei Jugendlichen mit Haltungsschwächen oder Erwachsenen mit wiederkehrenden Beschwerden ohne ärztliche Verordnung.
Auch als Selbstzahlerleistung möglich
Therapeutisches Klettern ist nicht nur im Rahmen einer physiotherapeutischen Verordnung durchführbar, es kann auch als Selbstzahlerleistung gebucht werden. Besonders Menschen, die ihre Rumpfstabilität verbessern, Haltung und Koordination schulen oder funktionell an Schwächen arbeiten möchten, profitieren vom Klettertraining, auch ohne akuten Befund.
Sprich uns gerne an. Wir finden den passenden Weg.
FAQ’s – Häufig gestellte Fragen und Antworten
Brauche ich Vorerfahrung im Klettern?
Nein. Es geht nicht ums Klettern an sich, sondern um gezielte Bewegung an der Wand. Alle Übungen sind niedrigschwellig und werden individuell angepasst.
Ist therapeutisches Klettern anstrengend?
Ja, aber auf positive Weise. Die Belastung wird so dosiert, dass sie fordernd, aber nie überfordernd ist. Viele erleben es als intensive, aber motivierende Einheit.
Kann ich das auch vorbeugend machen?
Unbedingt. Gerade zur Haltungsschulung, Stabilisierung und Koordinationsförderung ist Klettern hervorragend geeignet, auch ohne akute Beschwerden.